Winterrallye „Rund um Schotten“
2015
Atemlos durch die Nacht
Winter eher nein, dafür umso mehr Rallye! Das Wetter hatte sich entgegen unseren jährlich wiederkehrenden Erwartungen in den letzten Wochen von Winter- in Schmuddelwetter verwandelt. Schade eigentlich. Dafür wurden die 35 gemeldeten Teams umso mehr von den Rallyeaufgaben in Anspruch genommen, um nicht zu sagen stark gefordert.
Schon die um 19:00 Uhr gestartete Nachetappe, ausgelegt als Gleichmäßigkeitsprüfung, wartete mit einigen Überraschungen auf. Die 38 km lange Strecke sollte von in einer vorgegebenen Zeit und zwei verschiedenen Durchschnittsgeschwindigkeiten absolviert werden. Irgendwo sollte bei einer „speziellen Prüfung“ eine Zeitgutschrift von 15 Minuten herausgeholte werden können. Zeitgutschrift, wie sollte man das verstehen? Gut, nachdem man endlich auch das verstanden hatte, ab durch die Nacht! Nur, wie sollte es auch anders sein, die spezielle Prüfung entpuppte sich als eine der allseits beliebten Fischgräten. Als Belohnung für die Atemlose Fahrt durch die Nacht winkte den Teams das traditionell rustikale Essen beim „Lagerfeuer“ auf der Hotelterrasse.
Die Bemerkung eines der Rallye Helfer dazu passte auch zu unseren Eindrücken: „…nur wenige der Teams haben Spitzenwerte, der Rest ist weit weg davon.“
Unsere gesamten Hoffnung lagen dann auf den zweiten Fahrttag. Aber auch hier hatten SB Jochen Schramm, unser Sportwart, und seine Helfer ganze Arbeit geleistet. Kifflige Fahraufgaben, wie Strip-Punkt- und Schattenskizze stellten die Teilnehmer vor besondere Anforderungen. Ein Fischgräte war wieder erwarten recht Problemlos zu absolvieren, nur die darin eingebaute Zeitkontrolle dann noch genau zu treffen? Gemein, eine Strahlenbündel Aufgabe. Kleinste Ungenauigkeiten im Übertragen der Anzufahrenden Punkt führten zu gravierenden Fehlern.
Nach der wie immer stärkenden Mittagspause in Maar, im bekannten Jägerhof, galt es als High Light des Nachmittages die Prüfungen im Stehrodrom am Rande von Storndorf zu absolvieren. Aufgabe war es den Kurs von 1040 Metern in einem selbst gewählten Durchschnitt zu fahren. Vorzeit war nicht erlaubt, trotzdem Stauten sich einige Fahrzeuge am Vorstart.
Plötzlich, tauchten unsere ehemaligen Grünen jetzt Blauen Freunde auf. Kurzes klärendes Gespräch mit SB Schramm. Was war geschehen? Hatten sich doch die Anwohner aus dem Dorf Vadenrod-Hachberg beschwert. Dort wurde die Polizei auf den Plan gerufen und dargelegt, dass bei Stehr ein illegales Autorennen veranstaltet wird und angeblich 40 Autos durch das Wohngebiet gerast sind. Die Polizisten konnten die Situation in Augenschein nehmen und feststellen, dass die vermeintlichen „Rennautos“ teilweise so langsam fuhren das sogar der normale Verkehr aufgehalten wurde. Gut, das gerade jetzt einige der Vorkriegsautos am Vorstart standen…
Abends, wie immer Galaabend und die mit Spannung erwartete Siegerehrung. Im Vorfeld sorgte die Siegerehrung schon für eine gewisse Spannung, so fehlten doch in diesem Jahr leider die üblichen Verdächtigen für die Pokalränge. Wer würde also in diesem Jahr den Gesamtsieg einfahren können? Hans-Werner Mattis, in der Rallyeszene bekannt als Organisator der Internationalen RTCE-Nibelungenfahrt, und sein Sohn räumten auf Anhieb mit vier Pokalen, einschließlich des Gesamtsieges und der Nachtetappe, kräftig ab. Keine echte Überraschung, die von Hans-Werner Mattis organisiert Rallye hat einen ähnlichen Charakter der Aufgaben wie unsere Schottenrallye. Der in diesem Jahr neu ins Leben gerufene FIVA Cup, für Fahrzeuge mit einem FIVA Pass, ging an das Team Janzen/Pellini auf einem MG TC.
Aber eigentlich waren mal wieder alle irgendwie Sieger. Keine Kaffee Fahrt, aber eine echte Herausforderung für diejenigen für die es auch mal etwas komplizierter mögen von A nach B zu fahren. Vielen Dank die Organisatoren und bis zum nächsten Jahr.