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10. Bad Homburger Schlösser- & Burgenfahrt

2019


SchloesserBurgen 2015 (0)

Text: F. Schädlich, Bilder: J. Schramm, J. Storch, N. Fett

In schönster Regelmäßigkeit findet die Schlösser- & Burgenfahrt der Bad Homburger Kur- und Kongreß-GmbH in enger Zusammenarbeit mit der der Landesgruppe Hessen statt. Leider muss man sagen, nur alle zwei Jahre. Denn bei dieser Veranstaltung kommen die schönsten Aspekte unseres Hobbys zum Vorschein. Neben einer leichten touristischen Ausfahrt auf Nebenstraßen durch die wundervollsten Routen rund um Bad Homburg, findet die Veranstaltung zeitgleich am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ statt. Dadurch haben wir die einmalige Gelegenheit Denkmäler, unbekannte Örtlichkeiten, Parkanlagen, Burgen, Schlösser oder zu anderen Zeit nicht begehbare Stätten zu besichtigen. Oder besser zu „erfahren“. Eine perfekte Symbiose, frei nach der Idee „Mit mobilen Denkmalen on tour zu Kulturdenkmalen“.

Unser Sportreferent Jochen Schramm hat es auch dieses Mal wieder geschafft all das unter einen Hut zu bringen. Nun ja, die Sache mit dem Wetter war nicht so optimal. Den ganzen Tag auf unserer 123 km langen Tour begleitete uns ein Regenschauer nach dem anderen. Davon ließen sich die 59 gemeldeten Teams jedoch keineswegs abschrecken, im Gegenteil. Wie bisher wurde in zwei Klassen gestartet. Jeweils 30 Oldtimer bis 1945 und weitere 29 bis 1970. In diesem Jahr waren natürlich die Limousinen Wetterbedingt etwas im Vorteil gegenüber den Sonnenverwöhnten Cabrio Fahrern. Aber diese besitzen ja schließlich auch einen Wetterschutz, wenn auch  manchmal eher einen etwas rudimentären.

Gestartet wurde „Standesgemäß“, nach einem kleinen Frühstück in der Orangerie, in der Brunnenallee im Bad Homburger Kurpark. Bereits das, ein herrliches Kulturdenkmal welches seinesgleichen sucht. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an die Bad Homburger Kur- und Kongreß-GmbH die uns dieses exklusive Vergnügen im Denkmal geschützten Kurpark ermöglichte.

In Minutenabständen ging es auf die Tour zu den verschiedenen anzusteuernden Zeitzeugnissen im Taunus. Thema 2019 war „Modern(e) Umbrüche in Kunst und Architektur“ anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Bauhaus. So ganz touristisch sollte es freilich auch nicht sein, einige Aufgaben aus dem Bordbuch waren auf der Strecke zu erledigen. Nicht allzu schwierig, aber am Ende war die Bordkarte doch recht gut gefüllt. Die Aufgaben konnte man durch lesen der Hinweise im Bordbuch, durch besuchen der angegebenen Ort oder durch Teilnahme an den angebotenen Führungen lösen.

Neben einigen anderen herausragenden Sehenswürdigkeiten seien hier nur die Highlights des Protokollanten erwähnt. Einer der ersten anzufahrenden Punkte war der 1877 eingeweihte Eppsteiner Bahnhof, welcher 2018 mit dem begehrten Bundesweiten Titel „Bahnhof des Jahres” ausgezeichnet wurde. Das liebevoll sanierte historische Gebäude wurde uns von dem Bürgermeister Eppsteins, Alexander Simon, engagiert präsentiert.

Wenige Kilometer weiter traf der Tross auf den Römerturm bei Idstein-Dasbach. Es handelt sich dabei um eine authentische Rekonstruktion eines Limeswachtturms (ab 145 n. Chr.) zwischen dem römischen Imperium und Germanien, wie diese im Abstand von Sichtweite am Limes standen. Das kleine Museum im Turm zeigt eindringlich den einfachen Alltag der römischen Wachtsoldaten.

Neben den vielen kleinen am Wegesrand liegenden Denkmälern die wir besuchten, ragte am späten Nachmittag der Besuch der Oberurseler Ev. Christuskirche hervor. In einer kurzweiligen Führung wurde uns die 1913 von den Karlsruher Architekten Curjel & Moser im Jugendstil errichtet Kirche und deren Eigenheiten erläutert. Die Kirche bildet einen nahezu quadratischen Raum mit beeindruckenden 968 Sitzplätzen. Im Innenraum sind Altar, Kanzel und Orgel axial im Sichtfeld der Gläubigen übereinander angeordnet.

Gegen 17:00 Uhr liefen nach und nach die Teilnehmer wieder in Brunnenallee in Bad Homburg ein. Ein gemütlicher, wenn auch etwas feuchter, Tag ohne Geschwindigkeitsrausch und Jagd nach Bestzeiten neigte sich zu Ende. Wieder in der Orangerie wurden später nach einem kleinen Umtrunk die Sieger der Ausfahrt bekannt gegeben. Den Gesamtsieger und den 1. Platz in der Nachkriegsklasse stellte das Team Torsten Michel/Ulrike Michel mit Ihrem Mercedes Benz 220S Cabrio (1957). Der Platz Eins in der Vorkriegsklasse konnte das Team Reiner Meier/Ingrid Milse-Meier auf einem Daimler-Benz Mannheim 370S Sport (1931) erringen. Bestes Damenteam auf einem 1964er Moris Minor Pickup wurden Antje Willems/Helene Stickel. Aber mal ehrlich, Sieger waren eigentlich Alle, denn wer an einem Tag so viel Interessantes gesehen und eine so schöne Strecke erfahren hatte, konnte nur Gewinner sein. Dank an die Veranstalter, Sponsoren und die vielen Helfer die uns diesen Tag ermöglicht haben. Wir sehen uns wieder, aber leider erst in zwei Jahren.