Historie zum „Allgemeinen Schnauferlclub“, besonders der Landesgruppe Hessen

Die Landesgruppe Hessen hat eine lange Tradition innerhalb des ASC.
Der „Allgemeine Schnauferlclub, ASC“ ist am 18.Juni 1900 in Nürnberg durch 18 Autobegeisterte gegründet worden. Damit ist der ASC der in Deutschland älteste, ständig bestehende Automobilclub.
Das Clubleben spielte sich in den Gründerjahren hauptsächlich in Mannheim, Nürnberg und besonders in Berlin ab.
Schon in den 20er- und 30er Jahren verlagerten sich durch ständig wachsende Mitgliederzahlen die Clubaktivitäten auch in andere Regionen Deutschlands, es wurden erste Landesgruppen in Mannheim (1927), Köln (1927), Berlin (1938) und Hamburg (1938) gegründet.
Hessen war vor dem 2.Weltkrieg noch Teil der Landesgruppe Tradition, ihr offizieller Name lautete 1938 „Traditionslandesgruppe Baden-Saar-Pfalz-Hessen“. Erst 1950 spaltete sich Hessen aus diesem Verbund ab und wurde zur „Landesgruppe Hessen im ASC“.
Mit 168 Mitgliedern ist die LG Hessen die drittstärkste Landesgruppe im Gesamt-ASC.
Heute besteht der ASC aus 15 Landesgruppen (siehe Schautafel unter PunktStammbaum) und hat ca. 1500 engagierte Mitglieder, die ihre Oldtimer als „Technisches Kulturgut“ pflegen und erhalten. Alle Landesgruppen sind bemüht, durch individuelle Programmgestaltung ein abwechslungsreiches Clubleben zu gestalten.
Die traditionelle Winterrallye „Rund um Schotten“

Rund um Schotten“ wurde erstmalig 1968 als 1. und ein Jahr später als 2. Hessenrallye „Rund um die Feste Otzberg“ ausgetragen. Bei der 2.Rallye gab es Protest durch Vizepräsident Pleines, da für die Rallye nur 30 Fahrzeuge von 1920-39 zugelassen waren und somit einem Großteil der Oltimerszene die Teilnahme versagt blieb. Daraufhin änderte Michael Graf Wolff-Metternich das Konzept und die Veranstaltung wurde 1970 etabliert als Winterrallye „Rund um Schotten“.
Diese wurde zuerst nach FIVA-Regeln bis Baujahr 1930 ausgeschrieben und auf 25 Fahrzeuge beschränkt. Trotz anfänglicher Bedenken ist die Winterrallye „Rund um Schotten“ eine der ältesten Traditionsveranstaltungen im ASC geblieben und es kommen jährlich Teilnehmer aus ganz Deutschland und sogar dem Ausland, die sich den Wetterunbilden des Vogelsberges stellen.
Die Schnauferlbälle zur IAA

Als besondere Traditionsveranstaltung hat sich schon zum ersten Mal 1906 anlässlich der jeweiligen Automobilausstellung in Berlin das gesellschaftliche Ereignis, der „Schnauferlball“ in der Kroll-Oper, etabliert. Dieser wurde durch den ASC ausgerichtet. Nach dem 2.Weltkrieg wurde zuerst zusammen mit dem ADAC und dem AvD der „Schnauferlball“ anlässlich der IAA alle 2 Jahre von der LG Hessen durchgeführt. Nach Differenzen mit dem AvD in den 60-er Jahren war der ASC-Hessen Alleinveranstalter des Balls im Interconti in Frankfurt, unterstützt durch ASC-Vizepräsident Ernst-Wilhelm Sachs. Leider wurde aus wirtschaftlichen Gründen diese Tradition in den späten 70-er Jahren nicht weitergeführt.
Clublokale der LG Hessen
Offensichtlich taten sich die jeweiligen Verantwortlichen in der Wahl des Clublokals für die LG Hessen schwer. So fand das Treffen in folgenden verschiedenen Lokalitäten statt:
- 1950-58 Haus der Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft in Frankfurt
- 1959-63 Thomasbräu in Frankfurt
- 1964-66 Börsenkeller in Frankfurt
- 1966-73 Frankfurter Hof
- 1974-76 Karrenberg in Frankfurt
- 1977-85 Börsenkeller in Frankfurt
- 1986-89 Pusteblume in Frankfurt
- seit 1990 Hotel Waldlust in Oberursel
Bis 1967 Treffen jeden Montag von 18.00 bis 20 Uhr, dann jeden 1.Montag mit Damen, die anderen Montage ohne Damen, in den 70-er Jahren jeden 1.und 3.Montag Treffen, jeden 2.Dienstag im Monat Treffen der Junioren, Bastler, Fahrer und Techniker, ab 1989 jeden 1.Montag im Monat Treffen (siehe Clubveranstaltungen).
Anzugsordnung des ASC
Bemerkenswert war eine früher herausgebrachte, einheitliche Kleiderordnung bei ASC Veteranen-Veranstaltungen (1962):
- Schwarze Halbschuhe
- Hose uni grau
- dunkelblauer Blazer einreihig mit Goldknöpfen
- Hemd weiß
- Schiffermütze dunkelblau mit Tuchschild
Dieser Kleiderordnung kommen heute nur noch wenige Schnauferlherren nach.
Text: R.Scheffler